Das Coming Out: Wie soll ich es Eltern, Verwandten und Freunden sagen?

Das Coming Out bei Eltern, Verwandten und Freunden, also denen zu sagen, dass man schwul, lesbisch, bi oder anderweitig nicht-hetero ist, ist ein großes Thema in der LGBT Community. Vor allem unter Teenagern und Jugendlichen ist die Angst vor dem Coming Out weit verbreitet. Vor allem wenn sie wissen, dass Eltern, Geschwister, Freunde, Bekannte, Kollegen oder andere Menschen des näheren Umfelds dem Thema kritisch oder abweisend gegenüber stehen. Wie gestaltet man also das Coming Out, wem sagt man, dass man „von der Norm abweicht“, und solle man es vor einigen Leuten vielleicht geheim halten?

In sich gehen und wissen, was man will

homosexualityVielleicht hast du gerade erst für dich selber festgestellt, dass dich das andere Geschlecht nicht oder eben nur zur Hälfte interessiert. Du weichst also von der gesellschaftlichen Norm (die sich zum Glück aber gerade in einen Mix aus hetero und allem anderen verschiebt) ab. Gut, dann lass das erst einmal sinken. Gewöhn dich daran und mach gegebenenfalls deine ersten Erfahrungen. In Zeiten des interaktiven Webs und vor allem von Blogs und Vlogs kannst du dir zudem Infos und Hilfe bei anderen Schwulen, Lesben, Bisexuellen und so weiter holen. Auch wenn du Transident bist, gibt es zahlreiche Leute, die dir (indirekt) beistehen und Hilfestellung geben können.

Wer soll es erfahren und warum eigentlich?

toleranceMan kann es schon fast Klischee nennen: ein Mensch entdeckt, dass er „anders“ ist und denkt, dass er es mitteilen muss. Aber erstens bist du nicht anders, sondern vollkommen normal. Und zweitens entscheidest du selber, ob und wann du deine Entdeckung, deine Sexualität mit anderen teilst. Natürlich wird es schwierig wenn dich Freunde und Verwandte, vor allem die Eltern, fragen, ob du als Kerl nun bald eine Freundin oder als Mädel nun schon einen Freund hast. Entweder du kannst das aussitzen oder du gehst zum (durchdachten) Angriff über.

Das Outing bei Eltern und Freunden: Wie, wann und wo?

Für eine gute Zahl an li(e)beralen Eltern ist es keine große Sache und auch viele deiner Freunde werden kein Trara darum machen. Denkst du aber, dass du dich negativer Kritik aussetzen musst, dann gehe geplant und ruhig an die Sache ran. Platze nicht beim Abendessen oder als genervter Kommentar auf die Frage nach einem Freund / einer Freundin damit heraus. Sage deinen Eltern, dass du mit ihnen reden möchtest, dass es nichts schlimmes, aber etwas relativ wichtiges sei. Je nachdem, wie du deinen Gegenüber einschätzt, solltest du auch dein Coming Out planen. Du bist aber nicht dazu verpflichtet, kannst es – wenn es dich nicht stört – auch für dich behalten.

Ein kreatives Coming Out? Lösung gegen Nervosität!

gay„Ich glaube nicht, dass ich schwul bin, aber mein Freund ist es auf jeden Fall.“ – dieses kleine, pointierte Denkspielt ist nur eine Art des kreativen Coming Outs; aber auch ein Lied, ein Video, ein Brief oder dergleichen können dir helfen, trotz Nervosität aus dir herauszukommen. Studien haben übrigens ergeben, dass es Schwulen schwerer fällt sich zu outen als Lesben. Wahrscheinlich weil sie dann bei Heten schwächer dastehen und Lesben als stärker… verrückte Welt!

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